Auf Nummer sicher gehen

Nehmen wir einmal an, Sie hätten ein kleines Unternehmen. Angefangen hat es vor vielen Jahren in der eigenen Werkstatt, als Sie durch Zufall ein paar ausrangierte Elektrogeräte fanden, die nicht mehr funktionstüchtig waren. Das Interesse an Basteleien wuchs schnell und Sie eigneten sich jegliches Wissen an, was Sie rund um das Thema Elektronik und Elektrotechnik fanden.

Auf Nummer sicher gehen

Richtige Entscheidungen treffen und Sicherheiten schaffen

Einige Zeit später machten Sie dann Ihr Hobby zum Beruf. Die Jahre verstrichen und mit wachsendem Interesse und steigendem Know-How wagten Sie den Sprung in die Selbstständigkeit. Das eigene Unternehmen war mit Unterstützung ein paar passender Mitinteressenten gegründet.

Im Laufe der Jahre entwickelte es sich prächtig. Sie haben mittlerweile einen breiten Kundenstamm, von denen einige bereits Stammkunden geworden sind. Eine etwas größere Belegschaft ist auch vorhanden und Aufträge kommen fast wie von selbst ins Haus. Gute Arbeit spricht sich eben herum. Sie haben sich bereits einen Namen in der Branche gemacht und wollen Ihre Kunden auf keinen Fall enttäuschen. Fehlproduktionen oder mangelnde Qualität darf es nicht geben.

Ein gutes Image ist schnell Schnee von gestern

Irgendwann kommt im Leben eines jeden Unternehmens der Punkt, an dem man sich keine Fehler mehr leisten kann. Die Projekte werden größer, Kunden wesentlich bedeutender und Fehler erheblich teurer. Mal ganz davon abgesehen, dass das Image eines Unternehmens Fehlleistungen stark darunter leiden kann.

Sie beschließen also etwas dagegen zu tun, dass Fehlerquellen nicht mehr so schnell auftreten können, bereits vorher erkannt werden oder besser noch gar nicht erst entstehen können. Wer bereits in der Planung an mögliche Fehlerquellen denkt und diese umgeht, ist immer auf der sicheren Seite. Im nächsten Schritt beschließen Sie also, sich aktiv um das Risikomanagement in Ihrem Unternehmen zu kümmern.

Setzen Sie auf mehrere Pferde

Fortan sollen sämtliche Risiken und vor allem Risikopotentiale und Risikofaktoren genauestens unter die Lupe genommen werden. Jede noch so kleine Schwachstelle muss aufgedeckt und identifiziert werden. Es muss analysiert werden, wie es an einzelnen Stellen im Unternehmen zu Risiken kommen kann und in welchem Ausmaß sie auftreten können. Für jedes erdenkliche Szenario sollte ein Lösungsansatz parat sein.

Denken Sie doch nur einfach daran, dass Ihr jahrelanger Schraubenlieferant, mit dem Sie seit Ewigkeiten per Du sind und wo Sie schon fast einen Familienrabatt bekommen, plötzlich in den Ruhestand geht. Der Nachfolger ist vielleicht ein Außenstehender, jemand den Sie nicht kennen und noch nicht vertrauen. Plötzlich müssen Sie das doppelte des sonst gewohnten Preises zahlen. Ihre Produkte müssen Sie deutlich teurer anbieten und auf Grund dessen springen Ihnen auch noch viele Kunden ab. Selbst Stammkunden können nicht immer auf persönliche Beziehungen achten, sondern müssen sich ebenfalls um ihr eigenes Geschäft kümmern.

Für solche Fälle müssen Sie einen Plan B haben. Hier sollte man sich am besten nicht nur auf einen Lieferanten zu stützen, sondern seine Einkäufe immer auf mehrere Zulieferer aufteilen. Suchen Sie immer nach neuen Partnern und Möglichkeiten Ihre Zulieferungen (günstig) zu garantieren. Schaffen Sie Sicherheit in den Zulieferwegen und stärken Sie neue Geschäftsbeziehungen. Auch Sie müssen zusehen, wo Ihr Unternehmen bleibt. Besonders in Krisenzeiten ist ein adäquates und professionelles Risikomanagement unumgänglich.

Rechtzeitig in Innovationen investieren

In einem anderen Szenario stellt Ihr Unternehmen mobile Navigationsgeräte her. Solche, die man mit wenigen schnellen Handgriffen mittels Saugnapf an die Frontscheibe von PKW oder LKW heften kann. Sie stellen einzig und allein solche Geräte her, die Software liefert eine andere Firma. Die Hochzeit findet nicht einmal in Ihren Räumlichkeiten statt, sondern in denen der Softwarefirma.

Die Zeiten ändern sich, mobile Navigationsgeräte für Automobile werden immer seltener benötigt, da interne Systeme bei teureren Fahrzeugen diese Aufgabe übernehmen. Kann man sich ein derartiges Fahrzeug nicht leisten, hat man heutzutage jedoch ein Smartphone mit einer Navigationsapp in seiner Tasche. Das mobile Navigationsgerät stirbt allmählich aus und Ihr Markt wird kleiner und kleiner.

Zu spät hatten Sie diese Entwicklung bemerkt und konnten nicht mehr in Richtung interner Systeme umstrukturieren. Von Software hat Ihr Unternehmen keine Ahnung und Sie hatten auch nicht viel mit dem letzten Software-Produzenten zu tun. Sie lieferten ausschließlich die Hardware. Hätte man diese Entwicklung frühzeitig erkannt, hätte man auf diesen Zug aufspringen können.

Springen Sie auf

Frühzeitig die Auswirkungen von neuaufkommenden Innovationen erkennen und deren Risiko auf Ihr Unternehmen einschätzen, damit Sie rechtzeitig eine Strategie entwickeln können – das ist gutes Risikomanagement. Chancen und Missstände erkennen, ihr Ausmaß zu kalkulieren und entsprechende (Lösungs-)Strategien zu entwickeln, sollte an der Tagesordnung sein.

Mit dem Aufkommen erster Smartphones und Apps konnte man schnell erahnen, dass das Smartphone irgendwann einmal alltägliche Aufgaben übernehmen wird – auch das Navigieren. Man hätte rechtzeitig eingreifen können und den wegbrechenden Markt kalkulieren können. Ein guter Lösungsvorschlag wäre gewesen, sich mit Unternehmen aus der Automobilindustrie in Verbindung zu setzen. Man hätte Komponenten für interne Navigationssysteme liefern können. So wären neue Produktionsstraßen in Ihrem Unternehmen erarbeitet und vielleicht sogar mehr Abnehmer generiert worden.

Risiken durch Vielfältigkeit mindern

Diese Ansätze dienen einzig und allein dem Ziel, sich gegen mögliche materielle und finanzielle Verluste zu schützen und abzusichern. Mit Hilfe des Risikomanagements schaffen Sie Sicherheit. Die Identifikation möglicher Risikofaktoren, deren Analyse nach dem „Wie“ und „Warum“, die sogenannten Aggregation, in der das Gesamtausmaß (Gesamtrisiko) berechnet wird, und die anschließende Risikobewältigung schaffen diese dringend benötigte Sicherheit. Sicherheit ist das A und O für ein Unternehmen und es bedarf ein Mindestmaß daran, um in neue Märkte einzutauchen, neue Wege zu beschreiten und so einen langfristigen Erfolg sowie ein stetiges Unternehmenswachstum zu garantieren.

Investieren Sie rechtzeitig in neue Beziehungen und andere Richtungen. Schaffen Sie Innovationen im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Wenn Ihnen das Budget oder Know-How fehlt, schauen Sie über den Tellerrand hinaus und denken Sie quer. Auch wenn heute eine Partnerschaft mit einem Unternehmen noch keinen effektiven Nutzen ergibt, kann es in ein paar Jahren schon anders aussehen. Bauen Sie Beziehungen auf, so viele Sie können. Gehen Sie auf Messen, sprechen Sie mit potenziellen Abnehmern, Lieferanten und Partnern. Werten Sie Ihr Image auf und bleiben in den Köpfen der Leute hängen. Mit den richtigen Geschäftsbeziehungen sind die Möglichkeiten an Lösungsansätzen zur Risikobewältigung umso zahlreicher.