Verpressanker: Definition, Einsatzgebiete und Vorteile

Ein Verpressanker - der auch als Verankerungselement bekannt ist - stellt in der Geotechnik ein wichtiges Element dar. Er dient vorrangig der Absicherung von Bauwerken, Baugruben und Verkehrswegen. Bei der Herstellung eines Verpressankers werden die höchsten Qualitätsansprüche beachtet.

In dem folgenden Text erfahren die Leser, was ein Verpressanker ist, auf welchen rechtlichen Grundlagen er im Grundbau und in der Geotechnik eingesetzt wird und welche vier Phasen ein Verankerungselement bei seiner Herstellung durchläuft. Abschließend informiert der Text über die Einsatzgebiete und die Vorteile.

Verpressanker

Ein Verpressanker - der auch als Verankerungselement bekannt ist - stellt in der Geotechnik ein wichtiges Element dar

Definition: Verpressanker 

Ein Verpressanker übernimmt die Funktion eines vorgespannten Ankers, der im Grundbau, im Spezialbau und in anderen Bereichen der geotechnischen Bauweise als Absicherung eingesetzt werden kann. 

Die Anwender können sich von verschiedenen Ankertypen unterstützen lassen. Denn die Verankerungselemente sind sowohl als Vollstabsysteme als auch als Rohrverpresspfahlsysteme oder als Spanndrahtsysteme im Einsatz. Dabei profitiert man von dem Vorteil, dass sich die Verankerungselemente für den temporären Einsatz ebenso eigen wie für den dauerhaften Betrieb. 

Rechtliche Grundlagen für die Herstellung eines Verpressankers 

Damit ein Verpressanker voll einsatzfähig ist und ein Anwender alle Funktionen nutzen kann, ist es notwendig, dass er korrekt vermessen wird. Deshalb erfolgt die Vermessung von Verankerungselementen nach der DIN EN 1997-1: Eurocode 7. 

Für die Produktion beachten die Hersteller die DIN EN 1537, die sich mit der Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau beschäftigt. Darüber hinaus kann ein Verankerungselement aber auch im Grundbau und in der Geotechnik eingesetzt werden. 

Mit einer erfolgreichen Prüfung nach DIN EN 22477- 5 hat das Vererankerungselement alle Voraussetzungen erfüllt, die für den Einsatz an geotechnischen Bauwerken erfüllt werden müssen. 

Die vier Herstellungsphasen eines Verpressankers 

Die Herstellung eines Verankerungselements, das in allen Bereichen der Geotechnik eingesetzt werden kann, vollzieht sich in den folgenden vier Phasen: 

Je nachdem, welches Bohrverfahren an einer Baugrube zum Einsatz kommt, wird das Verankerungselement unterschiedlich belastet. Der Auswahl des idealen Bohrverfahrens kommt deshalb eine große Bedeutung zu. Mit den Funktionen des Verankerungselements lässt sich jedoch stets das optimale Bohrverfahren finden. 

Ein wichtiger Aspekt nimmt die Korrosionsschutzhülle ein. Damit die Korrosionsbeständigkeit in jedem Fall gewahrt bleibt, darf diese unter keinen Umständen beschädigt werden. Hierauf muss man bei der Lagerung und dem Transport des Tragglieds besonders achten. Gegebenenfalls ist eine Nachinjektion erforderlich, mit der die Belastbarkeit des Verankerungselements beträchtlich gesteigert werden kann. 

Circa eine Woche nach dem Einbau des Verankerungselements erfolgt in den verschiedenen Einsatzbereichen der nächste Arbeitsschritt. Dieser sieht das Prüfen und Vorspannen des Verpressankers vor. Der Ablauf des Einbaus kann nur korrekt vorgenommen werden, wenn die Bodenart an der Baugrube berücksichtigt wurde. Für die Prüfung der vollen Funktionsfähigkeit erfolgt zum Schluss des Einbaus eine Abnahmeprüfung. 

Für einen zusätzlichen Schutz des Verankerungselements sorgt das Anbringen eines Korrosionsschutzes am Ankerkopf. Dies ist besonders wichtig, wenn das Verankerungselement im Dauerbetrieb ist. Diese Aufgabe kann nur von einem speziell für die Tätigkeit ausgebildeten Spannmeister übernommen werden. 

Ein Anwender muss beachten, dass sich alle vier Phasen auf die Belastbarkeit eines Verankerungselements auswirken und hierdurch die zeitliche Länge des Einsatzes beeinflussen können. Zudem ist es von Vorteil, wenn der Einsatz eines Verankerungselements langfristig überwacht wird. 

Die zwei Varianten des Verankerungselements 

Ein Verspannungselement, das in der Geotechnik zum Einsatz kommt, unterstützt den Anwender mit zwei Varianten. Dies sind der Verbundanker und der Druckrohranker. 

Der Unterschied besteht darin, dass der Verbundanker zu Beginn auf die Krafteintragungslänge einwirkt und dies beim Druckrohranker zum Abschluss der Anwendung geschieht. 

Die Einsatzgebiete eines Verpressankers 

Verankerungselemente dienen in der Geotechnik der Absicherung von Baugrubenwänden, die es als Bohrpfahlwände oder als Schlitzwände gibt. Hier unterstützt die Rückverankerung des Verankerungselements die Absicherung an den Baugruben. Wegen dieser Funktion kommen die Verankerungselemente insbesondere in den folgenden Bereichen zum Einsatz: 

Im Grundbau als Baugrubensicherungen und als Böschungssicherungen. 

Im Spezialbau als Auftriebssicherungen, für die Zwecke von Talsperren-Sanierungen und als Seilabspannung. 

Verpressanker: Vorteile der Anwendungen in der Geotechnik 

Ein Verpressanker, der in der Geotechnik eingesetzt wird, ist dem Anwender in vielen Bereichen nützlich. Man profitiert z. B. von den folgenden Vorteilen: 

Wegen der vielfältigen Funktionen des Verankerungselements kann dieses flexibel eingesetzt werden. Dies nutzt man besonders, wenn verschiedene Baugrubenverhältnisse zu berücksichtigen sind. 

Der Anwender muss keine störenden Ausschweifungen an Baugruben hinnehmen. 

Jedes Verankerungselement ist auf einen optimalen Einsatz vorbereitet. Für den Anwender bedeutet dies, dass auch hohe Belastbarkeiten ohne Probleme bewältigt werden können. 

Ein Verankerungselement kann ohne Erschütterungen und störende Geräusche hergestellt werden. 

Ein rückbaubarer Anker sorgt dafür, dass das Verankerungselement auch bei niedrigen Arbeitshöhen optimal und voll funktionsfähig eingesetzt werden kann. 

Die Beachtung hoher Qualitätsstandards gewährleistet einen korrekten Einsatz des Verankerungselements und trägt dazu bei, dass alle Sicherheitsbedürfnisse in den Einsatzgebieten abgedeckt werden. 

Bei jeder Anwendung, die mit einem Verpressanker möglich ist, profitiert man von einer hohen Tagesleistung. 

Fehlt die notwendige Kampfmittelfreiheit, stellt dies für das Verankerungselement kein Problem dar. Denn durch das drucksensible Bohren wird ein optimales Spülbohrverfahren eingeleitet und funktionsgerecht durchgeführt. 

Fazit 

Ein Verpressanker stellt mit seinen Ankerkräften ein wichtiges Element im Grundbau und in der Geotechnik dar. Man verwendet das Element zur Absicherung von Bauwerken und Verkehrswegen. Die verschiedenen Ankertypen, die bei den Verankerungselementen möglich sind, unterstützen aber auch die Absicherung von Baugruben und erfüllen als Böschungssicherungen ebenfalls ihren Zweck. 

Beachtet der Anwender bei der Herstellung die vier besonderen Phasen kann er das Verankerungselement optimal einsetzen und alle Sicherheitsbedürfnisse, die als Auftriebssicherung erforderlich sind, erfüllen. 

Die weiteren Vorteile eines Verankerungselements bestehen darin, dass sie auch bei niedrigen Arbeitseinhöhen eingesetzt werden können und für das Tragen hoher Ankerlasten ausgestattet sind. Überdies dienen die flexiblen Einsatzmöglichkeiten dazu, dass ein Verankerungselement an die verschiedenen Verhältnisse von Baugruben eingesetzt werden können.